Airbase Željava & Zadar

Veröffentlicht am 4. November 2021 um 20:30

Kroatien Teil 3

Am Mittwoch machen wir uns gleich morgens auf den Weg zu einer verlassenen Airbase namens „Željava“, die uns von unseren Nachbarn gestern Abend empfohlen wurde. An der bosnisch-kroatischen Grenze in der Nähe des Ortes „Bihać" befand sich einst die größte militärische Flugzeugkaverne Europas. Der unterirdische Flughafen war ausgelegt, um einen direkten Treffer eines Atomsprengkopfes in der Größe der Nagasaki Bombe zu überstehen. Die Baukosten dafür betrugen 6 Mio. Dollar.

Als wir an dem Ort ankommen sehen wir zuerst ein Flugzeugwrack, in dem gerade ein paar Jugendliche herumklettern und Fotos machen. Wir warten einen Moment bis sie weg sind und tun es ihnen dann gleich. Natürlich ist das Flugzeug schon komplett geplündert und völlig zugemüllt.

Nach dem kleinen Shooting fahren wir weiter auf die ehemalige Landebahn und parken erstmal vor dem riesigen Eingang in den Hangar. Durch die Bekanntschaft von gestern wissen wir, dass man dort auch hineinfahren könnte, wir schauen uns das aber erstmal so an.

Mich gruselt es richtig, als wir durch den riesigen dunklen Eingang herein treten. Das Licht unserer Stirnlampe wird von der unendlichen Dunkelheit einfach geschluckt und die Geräusche, die wir beim Gehen machen, schlagen in wummernde Akustik um, dessen Vibration ich in meinem gesamten Körper spüre. An der Decke und den Wänden ragen Stahlträger heraus und im Boden stolpern wir fast über teils riesige Löcher. Mir ist das zu unsicher und auch Olli möchte es nicht riskieren, dass wir mit unserem Champie irgendwo stecken bleiben. Wir fahren also nicht hinein und belassen die Erkundungstour dabei.

Anschließend wollen wir uns noch einmal dem Mauseproblem widmen. An der Landebahn suchen wir uns eine ungestörte Ecke, an der wir die Bodenplatte im vorderen Bereich des Wohnmobils ausbauen wollen, um so vielleicht die Maus lebend heraus zu geleiten.

Als wir unsere Mission erfolglos beenden und alles wieder eingeräumt ist, gönnen wir uns erstmal unser Frühstück, denn mittlerweile ist es schon Nachmittag. Der Tisch ist gerade gedeckt, als ein Polizeiauto über die Landebahn fährt und direkt neben uns hält. Eine stark parfümierte Person steigt aus und fragt, was wir hier machen. Olli antwortet, dass wir hier nur frühstücken. Die Beamtin nickt und sagt, wir sollen das Gelände verlassen, zu Ende frühstücken dürfen wir zum Glück aber noch. Die Beamten fahren weiter und suchen im Geäst um uns herum, wie wir nur vermuten können, nach Flüchtlingen.

Unser nächster Stopp ist in „Zadar“ bei Bauhaus, wo wir nun ein paar Mausefallen besorgen. Danach fahren wir zu einem Platz in „Bibinje“, der direkt am Meer liegt. Aus Prinzip muss ich da rein, egal, wie kalt es ist! Ein Einheimischer zollt mir dafür sogar seinen Respekt.

 

Am nächsten Tag wollen wir uns „Zadar“ etwas genauer anschauen und machen einen Ausflug in die Stadt. Zuerst gehen wir durch die Stadtmauer, um in das historische Zentrum zu gelangen.

Wir gondeln durch die Gassen und treffen auf die zweigeschossigen Rundkirche des Heiligen Donatus, die als besterhaltenes kroatisches Baudenkmal aus altchristlicher Zeit gilt und zugleich das Symbol der Stadt darstellt.

Danach geht es über einen Festplatz mit einigen Brunnen, wo gerade eine Bühne aufgebaut wird. Im Hintergrund läuft lässige Loungemusik.

Von dort aus gehen wir über Steintreppen durch einen kleinen angelegten Park, der uns zu einem Aussichtspunkt über die Dächer der Stadt führt.

Die letzte Sehenswürdigkeit, zu der wir gehen, ist die Meeresorgel, wo durch die Bewegung der Wellen Musik erzeugt wird. Die Wellen pressen Luft in die Orgelpfeifen und erzeugen, je nach Geschwindigkeit und Pfeifengröße, verschiedene Töne. Auf Dauer klingt es etwas nervig, aber ganz witzig finde ich die Idee schon.

Der Vorplatz der Orgel besteht außerdem aus einem großen Kreis mit 300 Glasplatten und darunterliegenden Solarzellen. Mit der gewonnenen Energie werden bei Sonnenuntergang bunte Lichtspiele erzeugt. 

Die Stadt gefällt uns und wir fahren abends wieder zu unserem Stellplatz am Meer in „Bibinje“.

Dort erwartet uns ein hammermäßiger Sonnenuntergang und ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Foto davon ich Euch zeigen soll…

 

Achja, was ist eigentlich mit der Maus?

 

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