Kraftort

Veröffentlicht am 6. April 2021 um 10:00

Wundermorgen

Langsam werde ich wach und lasse den letzten Traum in meinen Gedanken vorüberziehen. Ich atme tief ein, strecke mich ganz lang und atme wieder aus. Ich blinzele zu Olli herüber, der gerade Kaffee kocht. Das röstige Aroma steigt mir in die Nase, ich streife die Decke von mir und gehe erst einmal ins Bad, um mich für den Tag frisch zu machen.

Ich wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser, genau drei Mal. Danach bürste ich mein Haar und flechte mir einen langen Zopf. Ich putze mir die Zähne, trage Deo auf und creme mir mit meiner selbstgemachte Creme das Gesicht und die Arme ein. Anschließend krame ich meine Korkyogamatte aus der Kiste unter dem Bett heraus und strecke vorsichtig den Kopf aus der Tür.

Die Sonne scheint mir ins Gesicht, es weht ein leichtes Lüftchen. Ich suche mir ein halbwegs ebenes Plätzchen, um Yoga zu machen, rolle die Matte aus und gehe erst einmal ein paar Schritte auf der Matte auf und ab, um die Begebenheiten des Bodens zu spüren. Langsam wippe ich von den Zehen auf die Ballen und verankere meine Füße fest im Boden.

 

Ich beginne den Sonnengruß, in dem ich erst einmal meinen ganzen Körper zur Sonne hinauf strecke und tief ein und aus atme. Die Bewegungen fließen zu meinem Atem: ausatmen, Oberkörper abrollen in die ganze Vorbeuge; einatmen, halbe Vorbeuge, Knie gebeugt; ausatmen, ganze Vorbeuge, Knie leicht strecken; einatmen, hängen lassen; ausatmen, tiefer in die Dehnung; einatmen, mit einem Bein nach dem anderen ins Brett; ausatmen, über Kinn, Brust und Bauchnabel ablegen; einatmen, in die Kobra; ausatmen, ablegen; einatmen, Ellbogen nah am Körper und Schultern nach hinten unten; ausatmen, auf die Fersen setzen und in die Position des Kindes. Fünf Mal tief ein und ausatmen, ankommen, Beckenboden anspannen und loslassen; wieder einatmen, in den Vierfüßler Stand und ausatmen. Einatmen, Katze; ausatmen, Kuh, Hände und Füße drücken fest in die Matte. Drei Mal wiederholen und dann mit dem Ausatmen hoch in den herabschauenden Hund, den Rücken ganz lang machen, die Fersen abwechselnd zum Boden bringen und mit dem nächsten Ausatmen wieder zurück in die ganze Vorbeuge. Tief ein und ausatmen, Oberkörper langsam auftauchen lassen; einatmen, Arme und Herz zur Sonne strecken; ausatmen, Hände vors Herz. Nachspüren.

Das Gleiche wiederhole ich drei Mal.

 

Nun setze ich mich in den Schneidersitz, schließe meine Augen und konzentriere mich darauf, wie mein Atem meinen Körper von innen heraus bewegt. Ich bin ganz ruhig und merke, wie der Wind meinen Körper von außen bewegt. So verweile ich einige Zeit still in mir und nehme einfach nur wahr, was ist. Wie lange ich sitze, weiß ich nicht, ich lasse es einfach fließen.

 

Ich beende meine Meditation mit einem Lächeln, das ich mir für den Tag schenke. Danach kehre ich meine Matte ab und rolle sie wieder zusammen. Anschließend schnappe ich mir ein Handtuch und gehe zum See. Da im Moment wirklich niemand in der Nähe ist, finde ich keine Ausrede, nicht nackig ins Wasser zu gehen. Es ist kühl und sehr erfrischend und ich spüre, wie mein Blut durch meine Adern pumpt. Schritt für Schritt wage ich mich über den lehmigen Boden ins kühle Nass, als meine beiden Entenfreunde neben mir auftauchen und behutsam um meine Sachen herum watscheln, die ich am Ufer zurückgelassen habe. Ich schwimme einige Züge und lasse mich einfach treiben. Was für ein Wundermorgen!

 

Ich bin dankbar, für…

  • …diesen wundervollen Kraftort, umgeben von schönster Natur.
  • …meinen Partner, Lebensmitstreiter und Lieblingsmenschen.
  • …die Bekanntschaft mit Angi & Marvin, ihre Gesellschaft, die tiefen Gespräche und die Lockerheit dabei.
  • …die Möglichkeit diese Reise zu machen, meinen Mut, sie trotz der aktuellen Begebenheiten zu beginnen und die Unterstützung, die mir hierfür entgegengebracht wurde.
  • …den Frieden in mir.

 

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